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Ihr Praxisteam

HPV Impfung

HPV Impfung – neuer 9-facher Impfstoff ab 01.04.2016

Seit 2006 gibt es einen wirkungsvollen Wirkstoff gegen die Humane Papillomaviren. Mit der HPV Impfung schützen sich junge Menschen, vor allem Mädchen, vor dem gefährlichen Virus, der Gebärmutterhalskrebs auslöst. Den Impfstoff gab es bisher in Deutschland in zwei zugelassenen Ausführungen: Cervarix® gegen die HPV-Typen 16 und 18, Gardasil® zusätzlich noch gegen 6 und 11.  Die Typen 6 und 11 sind vor allem für die Genitalwarzen verantwortlich. Somit hat erstgenannter Impfstoff eine zweifache, letztgenannter eine vierfach Wirkung.

Seit 01.04.2016 gibt es nun einen weiteren Impfstoff mit einer 9-fachen Wirkung. Dieser richtet sich zusätzlich zu den bereits bekannten auch gegen die HPV-Typen  31, 33, 45, 52 und 58. Im Vergleich mit der bisherigen Impfung, die einen Schutz von bis zu 70% erreicht, kann diese neue HPV-Impfung einen bis zu 90%igen Schutz gegen den Gebärmutterhalskrebs erwirken.

Was sind HPV Viren

Die Humane Papillomaviren sind sogenannte DNA-Viren und infizieren die Epithelzellen der Haut. Sie können bei den infizierten Zellen ein unkontrolliertes tumorartiges Wachstum hervorrufen. Meist gutartig führen sie zu einer Warzenbildung am Ort der Infektion. Das kann eine Hautstelle, aber auch eine Scheimhautstelle sein. Diese Tumoren sind meist gutartig. Wenn die Infektion, meist ausgelöst durch Geschlechtsverkehr,  im Genital- oder Analbereich entsteht, kommt es zur Bildung von Genitalwarzen (z. B. Feigwarzen).

Warum HPV Impfung

Nach letzten Schätzungen infizieren sich ca. 80% der sexuell aktiven Frauen im Laufe ihres Lebens mit dem Humane Papillomavirus. Das muss nicht immer eine Krebsvorstufe auslösen. Unser Immunsystem erkennt die meisten Infektionen recht schnell und bekämpft sie. Aber in bis zu 20% der Fälle kann es eben doch zu lang andauernden Infektionen kommen. Und diese sind meist Auslöser von Krebsvorstufen, die dann irgendwann schließlich zu einer Krebserkrankung führen können.

Da die Übertragung dieser Viren hauptsächlich über Sexualkontakt erfolgt, steigt das Infektionsrisiko natürlich mit der Zahl der Sexualpartner. Aber auch eine Ansteckung durch Schmierinfektionen im Genitalbereich kann zur Zeit nicht ausgeschlossen werden. Eine Schmierinfektion bezeichnet eine direkte Ansteckung bei Berührung einer infizierten Person. Man vermutet, dass eine Übertragung beispielsweise sogar über die Schamhaare oder die Haut erfolgen kann. Aber auch eine indirekte Ansteckung bei Berührung mit Krankheitserregern infizierte Gegenstände ist nicht ausgeschlossen.

Ganz wichtig zu wissen ist auch, dass die HPV-Viren auch durch Oralverkehr auf die Mundschleimhaut übertragen werden können und dort Mundtumore auslösen.

Am meisten gefährdet ist die Gruppe der sexuell besonders aktiven Gruppen. Das sind vor allem Jugendliche und junge Erwachsene. In einer Studie wurde ermittelt, dass sich in Deutschland etwa 30 bis 40 Prozent der jungen Menschen bis zu einem Alter von 25 Jahren irgendwann mit dem HPV infizieren.

Eine Impfung kann so zumindest vor einer wiederkehrenden Ansteckung schützen. Wichtig ist der konsequente Gebrauch von Kondomen, auch wenn diese keinen 100 % igen Schutz bieten.

Für wen ist die HPV Impfung gedacht?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt diese HPV Impfung für alle Mädchen zwischen 9 und 14 Jahren. Sie rät weiterhin zu 2 Impfdosen im Abstand von 6 Monaten. Logischerweise sollte die Impfung vor dem ersten Geschlechtsverkehr abgeschlossen sein.

Beginnt man mit der Impfung erst nach dem 14. Geburtstag, benötigt man zur Erreichung eines gleichwertigen Schutzes 3 Dosen: erste Impfung, nach 1-2 Monaten die zweite, nach 6 Monaten die dritte und letzte.